Scheunenkinder
1923 ist Berlin geprägt von Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Inflation und großer Armut, politischer Extremismus ist auf dem Vormarsch und Judenhass an der Tagesordnung. Hulda Gold hat im armseligen Scheunenviertel einer jungen Frau aus einer streng religiösen jüdischen Familie bei der Geburt geholfen. Als sie zur Nachsorge kommt, ist das Baby verschwunden und die Familie weigert sich, darüber zu sprechen. Gleichzeitig findet Huldas Freund, Kommissar Karl North, mehrere Kinderleichen - gibt es einen Zusammenhang? Ein Kinderhändlerring fliegt auf, doch ein Pogrom im Scheunenviertel bringt Hulda in Lebensgefahr. - Die spannende Krimihandlung um die mutige Hulda führt in eine Welt im Aufruhr, die direkt auf Weltkrieg und Holocaust zusteuert, und bietet Einblick in jüdische Kultur und Tradition. Wie der erste Band um Fräulein Gold (Schatten und Licht, BP/mp 20/679) breit empfohlen.
Evelin Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Scheunenkinder
Anne Stern
Rowohlt Polaris (2020)
Fräulein Gold ; 2
446 Seiten
kt.