Die Wildnis in mir
In einer spannenden Liebesgeschichte zu einem Afrikaner verpackt, die aus der Perspektive der 16-jährigen Henriette erzählt wird, wird die Auswanderung von Mutter und Tochter nach Deutsch-Südwestafrika um 1900 und das Leben auf deutschen Missionsstationen in Afrika thematisiert. Henriettas verwitwete Mutter entschließt sich, den deutschen Missionar Freudenreich in Deutsch-Südwestafrika zu heiraten, eigentlich um den eigenen ärmlichen Verhältnissen in Wuppertal zu entkommen. In der Kolonie angekommen, erkrankt und stirbt Henriettas Mutter und die Protagonistin flieht aus der Missionsstation ihres ungeliebten Stiefvaters. Die Flucht gelingt ihr nur mithilfe des jungen Einheimischen Petrus, zu dem sie eine große Liebe entwickelt. - Auf über 300 Seiten wird eine spannende Geschichte erzählt, in der die Protagonistin das Problem des Rassismus mehr und mehr realisiert und begreift. Auch wenn die verschiedenen Facetten des Problems gegen Ende des Romans in der Erkenntnis der Hauptperson immer deutlicher hervortreten, gibt es in der Geschichte dennoch ein hoffnungsvolles Ende. Allen Beständen sehr zu empfehlen.
Lioba Speer
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Wildnis in mir
Gina Mayer
Thienemann (2011)
330 S. : Kt.
fest geb.