Der Sommer am Ende der Welt

Im Jahr 1963 verbrachte die Mutter der Journalistin Hanna im Rahmen der Kinderverschickung einen „Erholungsurlaub“ auf der Insel Borkum. Noch heute quälen die schlechten Erinnerungen daran die fast 70-jährige Frau und daher will ihre Tochter Der Sommer am Ende der Welt endlich mehr über diese Zeit erfahren. Kurzentschlossen bucht Hanna für sich und ihre Tochter einen Urlaub auf der Insel Borkum, um in Sachen „Kinderverschickung“ für einen Artikel zu recherchieren. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Vergangenheit berichtet eine Betreuerin in Tagebuchform, unter welchen Umständen sie die Kinder in dem Borkumer Kurheim betreuen muss und wie sehr sie unter den Arbeitsbedingungen leidet. Aus dem damaligen Kinderheim wurde inzwischen ein Luxushotel, in dem Hanna ihren Urlaub verbringen will. Tatsächlich enthüllen Hannas Recherchen ein dunkles Geheimnis aus der Zeit der Kinderverschickung, das die Eigentümerfamilie bis heute überschattet. Die Figuren der Geschichte sind sorgfältig und detailreich geschildert, die zeitgeschichtlichen Hintergründe spannend und geschickt in die Handlung eingebaut. Sprecherin Elisabeth Günter setzt den Text sehr fesselnd um. Zum Thema „Kinderverschickung“ sind zusätzliche wichtige und interessante Informationen im Innenteil des CD-Covers abgedruckt. Leider ist der Text in weißer, recht kleiner Schrift abgedruckt, die sich nicht gut vom Untergrund abhebt. Sieht man über dieses Manko hinweg, ist die autorisierte Lesung allen Büchereien zu empfehlen.

Leoni Heister

Leoni Heister

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Sommer am Ende der Welt

Der Sommer am Ende der Welt

Eva Völler ; Elisabeth Günther liest
argon hörbuch (2025)

2 mp3-CDs (circa 660 min)
mp3-CD

MedienNr.: 622675
ISBN 978-3-8398-2201-2
9783839822012
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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