Diva allein im Wald
Diva ist eine bourgeoise Hundelady, die den ganzen Tag auf ihrem Canapé liegt, Modemagazine liest und sich die Nägel lackiert. Eines Tages kommen Herrchen und Frauchen auf die Idee, in den Wald zu fahren, um zu joggen. Prompt geht Diva im Unterholz verloren. Auf der Suche nach dem Weg zurück zum Parkplatz lernt sie die Waldtiere kennen und erlebt einige verrückte Abenteuer. Sie wird von Eichhörnchen mit Nüssen bombardiert, hilft einer gefangenen Füchsin aus der Klemme, isst aus Versehen halluzinogene Pilze und kämpft gegen Wolf, Luchs, Marder und Eule. Am Ende findet sie - schmutzig, aber selbstbewusst - den Weg zurück zum Auto und ist überzeugt davon, dass dieser wilde Tag "eine Bilderbuchgeschichte wert war". - Die spaßige Geschichte sprüht vor Humor und erinnert von ihrer Konzeption her an das "Neinhorn", ist aber nicht ganz so abgedreht. Stadthündin Diva wird herrlich übertrieben dargestellt und auch die anderen Tiere überzeugen als menschlich-überzeichnete Charaktere. Die High-Society-Anspielungen werden (jüngere) Kinder wohl zwar nicht verstehen, aber so kommen beim Lesen auch die Eltern auf ihre Kosten. - Ein unterhaltsam-durchgeknallter Lesespaß, der in jeden Bestand passt. Gerne empfohlen.
Vanessa Görtz-Meiners
rezensiert für den Borromäusverein.
Diva allein im Wald
Martin Baltscheit ; Barbara Jung
Beltz & Gelberg (2022)
[40] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4