Das Haus der Bücher und Schatten
Zum dritten Mal zeigt uns Kai Meyer die Geschichte hinter den Kulissen des Graphischen Viertels in Leipzig, zuletzt „Die Bibliothek im Nebel“ (BP/mp 24/565). Hier waren Verlage, Druckereien und Buchhandlungen zu Hause. Die ganze Welt der Literatur
in wenigen Straßen. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen: Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs reisen Lektorin Paula Engel und ihr Assistent (und Verlobter) Jonathan ins Baltikum. Sie besuchen Erfolgsautor Aschenbrand auf einem abgelegenen Landgut und möchten das Manuskript von dessen neuestem Werk mit nach Hause nehmen. Aschenbrand ist eine besondere Person, sein Charakter oft rätselhaft. Paula und Jonathan werden nie nach Leipzig zurückkehren, der Landsitz geht in Flammen auf. Rund zwanzig Jahre später kommt es zu einem Doppelmord hinter der Deutschen Bücherei in Leipzig. Eine junge Frau und ein Polizist sind tot. Cornelius Frey nimmt sich des Falls an. Wer hatte ein Interesse am Tod der beiden? Die Spuren führen einerseits in okkulte Zirkel Leipzigs und andererseits in die Vergangenheit, denn der ermordete Polizist ist der Bruder des im Baltikum verschwundenen Jonathan. Luise Helm und Johann von Bülow sorgen in ihren Lesungen der jeweiligen Zeitebene für rund 15 Stunden spannende Unterhaltung in der nicht immer ganz durchsichtigen Welt der Bücher, Autoren und Verlage. Man muss die Vorgänger nicht zwingend gelesen oder gehört haben.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.

Das Haus der Bücher und Schatten
Kai Meyer ; Luise Helm und [ein weiterer] lesen
argon hörbuch (2024)
2 mp3-CDs (circa 900 min)
mp3-CD