Die Bücher, der Junge und die Nacht

Nach dem Tod des Industriellen Konrad Pallandt wird Anfang der 1970er dessen sagenhafte Bibliothek aufgelöst. Pallandt war nach dem Zweiten Weltkrieg aus Leipzig nach München gekommen und dort weiter als Druckereibesitzer tätig. Unter den Sammlerstücken Die Bücher, der Junge und die Nacht finden sich auch etliche kostbare Einbände von Jakob Steinfeld. Jakobs Sohn Robert ist wie elektrisiert, als er auf die Werke seines Vaters stößt und dabei merkt, wie eng das Schicksal der Bücher mit seiner eigenen Biografie verwoben ist. Jakob kam Endes des Krieges in Leipzig um, Robert ist bei einer Ziehmutter im Odenwald aufgewachsen, kann sich aber auch noch an gefährliche Touren durch das brennende Leipzig erinnern. Zusammen mit seiner Freundin Marie folgt er den Spuren in die deutsche und seine eigene Vergangenheit. Das Schicksal seiner Familie ist eng mit Büchern verbunden, die geheimnisvolle Juli hatte sich in den 1930er Jahren Jakob anvertraut und sich ein ganz eigenes Buch binden lassen: Ein Buch mit vielen Geheimnissen, das nicht nur das Interesse von Nazis mit okkultem Glauben weckt. Kai Meyer erzählt aus drei historischen Perspektiven: 1933, 1943/44 und der 1970er Jahre. Jede „Epoche“ bekommt im Hörbuch ihre eigene Stimme – und jede passt ganz ausgezeichnet: Simon Jäger, Maria Koschny und Johann von Bülow ziehen die Hörer:innen in ihren Bann. Eine wunderbare Produktion: Spannend, zeithistorisch, mit Anspruch und eine Verneigung vor dem Buch. Sehr zu empfehlen.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Bücher, der Junge und die Nacht

Die Bücher, der Junge und die Nacht

Kai Meyer ; Simon Jäger und [zwei weitere] lesen
argon hörbuch (2022)

2mp3-CDs (circa 951 min)
mp3-CD

MedienNr.: 610916
ISBN 978-3-8398-2002-5
9783839820025
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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