Fliegende Zeilen

216 Satzfetzen aus bekannten und unbekannten Dichtungen bilden das Herzstück des Spiels. Und jedem dieser Fragmente ist eine dreistellige Zahl zugeordnet, die durch drei Würfelergebnisse zufällig ermittelt wird. Von den 25 Aufgaben wird ebenfalls eine ermittelt, die Sanduhr aktiviert und innerhalb von 90 Sekunden hat jeder Gelegenheit, aus der vorgegebenen Zeile einen Text mit vorgegebenen Thema zu schreiben - zum Beispiel ein Krimi aus "Und doch du Brudermörder, tötest mich!" Danach bewertet die Gruppe alle Texte, und nach einer durch die Gruppe festgelegten Zahl von Runden gewinnt derjenige mit der höchsten Punktzahl. Das klingt einfach. Ein Blick auf die Zeilen und die Aufgaben ergibt allerdings einige Tücken. Besagte Zeile in eine PC-Fehlermeldung umzuwandeln wird schon schwieriger, und ein Reim zu "Er hielt sich fern von allen Staatsgeschäften" ist kaum möglich. Auch ein "Du bisch die Glueth" erweist sich als sehr sperrig für viele Aufgaben und "bla bung blago bung" ist für Politikerreden oder Werbeaussagen gut zu verwenden, als Bibelvers weniger. Der guten Idee wäre eine etwas sorgfältigere Auswahl der Zeilen und Aufgaben zu wünschen, um eine uneingeschränkte Empfehlung abzugeben. So müssen die spielenden Gruppen gelegentlich modifizierend eingreifen, können aber dann viel Spaß haben. Es handelt sich hierbei allerdings weniger um ein Spiel als um eine Anleitung zum kreativen Umgang mit Sprache, nur für entsprechend interessierte Gruppen - also mit eingeschränktem Nutzerkreis.