Kolejka

Ausgestattet mit einem Einkaufszettel für 10 verschiedene Waren begeben sich die Spieler auf Einkaufstour und stellen sich mit je fünf Spielfiguren in die Schlangen vor einem der fünf Geschäfte an. Dumm nur, dass jeder zwar weiß, was er braucht, z.B. Lebensmittel, Möbel oder Kleidung, dass aber niemand weiß, wohin die nächste Lieferung kommt; denn nur ein einziges, zufällig bestimmtes Geschäft wird pro Runde beliefert. Also stellt man sich auf Verdacht an, wartet geduldig auf die Lieferung und beginnt dann ein hinterlistiges Gerangel um die vorderen Plätze. Man leiht sich ein Baby von der Nachbarin aus, lässt seine Beziehungen zu Parteifunktionären spielen oder sorgt für ein Umleiten einer Ware in einen anderen Laden. Das alles wird durch Aktionskarten gesteuert, von denen jeder den gleichen Satz besitzt. Wenn keiner mehr eine Karte spielen will, werden die Waren an die entsprechenden Kunden am Anfang der Schlange ausgegeben und eine neue Runde beginnt. Sobald der erste alle Waren seines Einkaufszettels ergattert hat, gilt er als Sieger. Das Spiel ist nicht nur wegen des nostalgischen Charmes von Abbildungen aus der Zeit sozialistischer Planwirtschaft interessant. Der polnische Autor hat es verstanden, das Gefühl der Konsumenten während dieser Phase nachempfinden zu lassen. Das Institut für Nationales Gedenken als Herausgeber hat Informationen zur Planwirtschaft und Originalfotos beigesteuert, die den geschichtlichen Hintergrund zusätzlich betonen. Empfehlenswert.