Zimmer für immer

Lars Reichardt besitzt ein Haus im Süden Münchens, das er nach dem Auszug der Kinder und der Trennung von seiner Frau in eine WG umgewandelt hat. Der Versuch, mehr Gemeinschaft in seinen Alltag zu bringen, inspirierte ihn dazu, sich mit anderen Projekten Zimmer für immer dieser Art auseinanderzusetzen. Dazu gehört auch das Dorf Tempelhof in der Nähe von Dinkelsbühl, das ein Freund von ihm, der ehemalige Unternehmer Wolfgang, gegründet hat. Das Leben dort ist eine Mischung aus sozialen Verpflichtungen und großen Freiräumen für den Einzelnen. Reichardt erzählt auf unaufgeregte Weise von den Problemen, aber auch den positiven Erfahrungen solcher Gemeinschaften. Plastisch schildert er die Charaktere, mit denen er es in seiner WG zu tun hat (und hatte). Dabei werden auch negative Erfahrungen nicht ausgeklammert. Tempelhof etwa entwickelt sich, wird größer, musste aber im Laufe der Jahre manche Ideale aufgeben. Es sind Geschichten vom Zusammenleben, die in Reinhardts Buch erzählt werden, wobei seine Fähigkeit zum Tragen kommt, Menschen zu porträtieren und das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir alle Individuen sind, mit Stärken und Schwächen, auf der Suche nach menschlicher Gemeinschaft. – Gerne empfohlen!

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Zimmer für immer

Zimmer für immer

Lars Reichardt
Kein & Aber (2023)

216 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 613829
ISBN 978-3-0369-5004-4
9783036950044
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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