Der tanzende Direktor

Nicht eine Modellschule oder ein Glücksgriff - wie die Autorin zunächst glaubt - steckt hinter der "besten Schule der Welt", die ihre fünf- bzw. achtjährigen Töchter während des sechsmonatigen Aufenthalts der Familie in Neuseeland besuchen, sondern ein Schulsystem, das in ständigem landesweiten Austausch von Ideen, Methoden und Erfahrungen der Lehrerinnen und Lehrer und wissenschaftlich begleitet stetig verbessert wird und Neuseeland in internationalen Bildungsrankings regelmäßig Bestplatzierungen einbringt. Die Psychologin und Journalistin hat dort an mehreren (vor allem Grund-) Schulen den Unterricht und auch Problemsituationen beobachtet, hat nachgefragt, hinterfragt und recherchiert, und sie stellt Vergleiche an zur deutschen Schulpolitik. In Neuseeland gibt es Rahmenvorgaben mit konkreten, anspruchsvollen Lernzielen, vor Ort aber haben die Schulen und Lehrer große Freiheit in der Umsetzung. Die Familien werden einbezogen und die stärkste finanzielle Unterstützung erhalten Schulen in den ärmsten Gegenden. Lernen erfolgt ganzheitlich und individuell zugeschnitten in recht großen Klassen, in denen die Kinder von Zweierteams einfühlsam, aber mit klaren Regeln geführt werden. Selbstständiges Denken und Sozialverhalten besitzen einen zentralen Stellenwert. Ein lebendiger, faszinierender Einblick in eine Schulwelt, die man den Kindern hierzulande nur wünschen kann und die man allen Bildungspolitikern ans Herz legen möchte. Ab größeren Beständen empfehlenswert.