Schlafen werden wir später

Márta und Johanna sind enge Freundinnen und erzählen sich abwechselnd in E-Mails das Neueste aus ihrem Alltagsleben. Márta hatte mit zwei kleinen Lyrikbänden erste schriftstellerische Erfolge, Johanna ist Lehrerin und möchte irgendwann ihre Doktorarbeit zu Annette von Droste-Hülshoff beenden. Márta lebt mit ihrem Mann und drei kleinen Kindern in Frankfurt und versucht jeden Tag aufs Neue, mit dem Durcheinander ihres großen Haushalts und dem ständigen Geldmangel fertigzuwerden, um irgendwann in dem täglichen Chaos ein paar Minuten Zeit zu finden, ein oder zwei Sätze an ihrem neuen Buch zu schreiben. Johanna lebt im "schwarzen Wald", war schwer krank, ihr Mann hat sie verlassen, der Beruf bereitet ihr selten Freude. Márta liebt ihre Kinder, sehnt sich aber auch verzweifelt danach, ungestört schreiben zu können. Doch trotz aller Rückschläge, Familienkatastrophen und Krankheiten wird irgendwann Mártas neuer Roman fertig, ebenso wie Johannas Doktorarbeit, das Leben wird etwas leichter, und das Schlafen müssen sie nicht mehr ständig auf später verschieben. - Über drei Jahre erstreckt sich dieser "E-Mailroman" für "Langstreckenleser" (S. 556) auf fast 700 Seiten, strukturiert allein durch die Datumsangabe der Mails, mit vielen literarischen Anspielungen, doch die poetische, bilderreiche Sprache trägt den Leser durch diese emotionale Freundschafts- und Familiengeschichte. Für literarisch Interessierte.