Der Mond ist unsere Sonne

Der 19-jährige Alen hat die Schule abgebrochen und arbeitet seit dem Tod seines Vaters als Türsteher im beliebten Bielefelder Club "Glashaus", zusammen mit Marcel, einem verschlossenen, knallharten Söldnertypen. Im Club geht Alens Cousin Karim ein Der Mond ist unsere Sonne und aus. Seiner Familie hat Alen versprochen, auf den zwei Jahre jüngeren Verwandten achtzugeben. Doch der beschließt, dass man nicht mehr auf ihn, sondern vor ihm achthaben muss, und missbraucht Alens Vertrauen, indem er hinter dessen Rücken für zwielichtige Gestalten im Club dunkle Geschäfte betreibt. Als Marcel sich einmischt, kommt es zum tödlichen Drama. Zudem verlässt seine Freundin Flo Alen und zieht nach München, um beruflich ihr Glück zu suchen. Alen steht vor dem Nichts. Er ruft seinen Onkel an und reist mit ihm in die armenische Heimat seiner Eltern. Aber auch der Anblick des Ararat in der untergehenden Sonne füllt seine innere Leere nicht und gibt ihm keine Antworten auf seine Fragen nach dem Woher und Wohin, nach Heimat und Fremde, nach Vergangenheit und Zukunft. - Die Sprache dieses gelungenen Debütromans ist sehr rhythmisch und weist einen typischen Hip-Hop-und Rap-Charakter auf, der vor allem jüngere Leser ansprechen wird. Zitate aus Texten von bekannten Künstlern dieses Genres unterstreichen die Aussage des Buches, das von der Spannung lebt, in der sich der im Grunde genommen sensible Protagonist befindet, der in der rauen Welt der Türsteher, Hip-Hopper und Rapper zurechtkommen muss. Überzeugende und authentische Darstellung. Gern empfohlen.

Birgit Fromme

Birgit Fromme

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Mond ist unsere Sonne

Der Mond ist unsere Sonne

Nuran David Calis
S. Fischer (2011)

205 S.
fest geb.

MedienNr.: 569729
ISBN 978-3-10-010236-2
9783100102362
ca. 17,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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