Schräges Licht
Der Journalist Klaus Harpprecht erzählt in seinen Erinnerungen von seiner Kindheit und Jugend im evangelischen Pfarrhaus im Südwesten Deutschlands. Als junger Mann musste er noch am Zweiten Weltkrieg teilnehmen, den er aber verwundet überlebte. Nach dem Krieg konnte er durch die Verbindung seines Vaters zu Eugen Gerstenmaier in der neu gegründeten Wochenzeitung "Christ und Welt" als Volontär und Journalist tätig werden. In den kommenden Jahrzehnten war es für Harpprecht möglich, für verschiedene Zeitungen, aber auch für das Radio und das aufkommende Fernsehen zu arbeiten. Durch seinen Beruf machte er auch im politischen Bonn Station, wo er Willy Brandt schätzen lernte. So war er zu dessen Amtszeit als Bundeskanzler bei Brandt als Redenschreiber beschäftigt. - Es sind keine klassische Memoiren, da Harpprecht sich auf seine Zeit zwischen den dreißiger und siebziger Jahren konzentriert. Zudem springt er doch manchmal in seinem Erzählen und konzentriert sich auf für ihn wesentliche Ereignisse, was es dem Leser allerdings schwer macht, ihm zu folgen. Auch benutzt Harpprecht allzu direkt seine Erinnerungen, um Freunde zu loben und Feinde noch nachträglich zu diskreditieren. - Mit diesen Einschränkungen für große Büchereien geeignet.
Helmut Lenz
rezensiert für den Borromäusverein.
Schräges Licht
Klaus Harpprecht
S. Fischer (2014)
559, [16] S. : Ill.
fest geb.