Parallele Leben
Streckenweise liest sich der Text wie eine Auflistung berühmter Namen aus Politik und Filmgeschäft. Dem Autor fällt selbst auf, "dass die Begegnungen mit den Hollywood-Legenden ziemlich viel Raum einnehmen ... Vielleicht ist es pures Namedropping" (S. 189). Breiten Raum nehmen Amos eigene Unsicherheit ("Dumm war ich nicht, aber möglicherweise selbstzerstörerisch oder einfach zu unsicher" (S. 169), und das Gefühl seines Scheiterns ein ("Ich betrachte mich als gescheiterte Existenz" (S. 134), "als hätte ich Angst vor dem Erfolg" (S. 221)). Das Verhältnis zu seinem Vater war geprägt vom Gefühl der Vernachlässigung und der Rivalität. Erst durch die Arbeit an diesem Buch entsteht für Amos "ein ganz anderes Bild: das eines verantwortungsvollen und hilfsbereiten Vaters" (S. 222). Der 1947 geborene Schriftsteller und Filmemacher Amos Kollek schreibt im Vorwort, sein Buch folge "keinen strengen Regeln" und beim Schreiben habe er sich "oft ... der freien Assoziation bedient". Das macht das Lesen etwas mühsam, trotz zweifellos interessanter Themen (Geschichte und Politik Israels, Filmgeschichte).
Parallele Leben
Amos Kollek
S. Fischer (2014)
351, [8] S. : Ill.
fest geb.