Albtraum Sicherheit
Seit dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 hat sich die Sicherheitspolitik der westlichen Welt radikal verändert. Der islamistische Terror steht seither im Fokus. Gesetze wurden verändert, die Zusammenarbeit auch mit Diktaturen verstärkt. Marita Neher spürt diesen Veränderungen nach, zeigt ihre Dimensionen und ihre Gefahren auf. Dabei greift sie auch auf Interviews zurück, die sie für einen Dokumentarfilm zum Thema 'Sicherheit' geführt hat. Das Fazit ist erschreckend: Nicht nur in den USA, auch in Europa werden Menschenrechte eingeschränkt, werden Menschen ohne Anklage über Jahre hinweg eingesperrt, wenn sie ins Fadenkreuz der Geheimdienste geraten. Willfährige Staatsanwälte und Richter, sowie eine Öffentlichkeit, die den schleichenden Werteverlust ignoriert, lassen Übergriffe möglich werden, die an Maßnahmen in Polizeistaaten erinnern. Doch die 'neue' Sicherheitspolitik hat auch einen wirtschaftlichen Aspekt: Sie ist zu einem lukrativen Geschäft geworden. Neher ist Dokumentarfilmerin und Produzentin und arbeitet u. a. für den Fernsehsender 'arte'.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Albtraum Sicherheit
Marita Neher
S. Fischer (2013)
239 S.
kt.