Der Ursprung der Welt

Hundert Jahre nach Hitlers Machtübernahme ist Europa im Ausnahmezustand. In zahlreichen Ländern herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände, die Bevölkerung wird mit Hilfe von Drohnen überwacht. Paul Goullet, ein deutscher Lebemann, entdeckt auf Der Ursprung der Welt einer Parisreise ein altes Fotoalbum. Die Aufnahmen zeigen einen Mann, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht. Auf der Rückseite eines Fotos findet er den Namen einer südfranzösischen Stadt am Fuße der Pyrenäen. Spontan beschließt er, dorthin zu reisen, um etwas über den geheimnisvollen Doppelgänger herauszufinden. Schon während seiner Reise hat er merkwürdige Absencen. Er erinnert sich an Orte, an denen er nie gewesen ist, und hat wirre Träume. Scheinbar hat er eine zweite Identität, er wird zu Prosper Genoux, einem Kinderarzt aus Perpignan, der 1943 als Fluchthelfer gearbeitet hat. Genoux hat ein schreckliches Geheimnis, er ist ein besessener Frauenmörder und tötet auch viele der Flüchtlinge, die ihm ihr Leben anvertrauen, um sich an ihnen zu bereichern. Immer schneller wechselt die Perspektive zwischen den beiden Männern, die wie Jekyll und Hyde aneinander gekettet zu sein scheinen. Rettung vor dem inneren Abgrund findet Paul in der Liebe zu Hélène, einer Widerstandskämpferin. Nach einem Erzählband und einer Novelle hat der bekannte Schauspieler Ulrich Tukur nun seinen ersten Roman geschrieben, der mystisch und dunkel als Mahnung daherkommt. Für literarisch interessierte Thrillerleser.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Ursprung der Welt

Der Ursprung der Welt

Ulrich Tukur
S. Fischer (2019)

301 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 598222
ISBN 978-3-10-397273-3
9783103972733
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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