Katzensprung
Nach einer abgebrochenen Lehre zum Industriekaufmann war Preuss u. a. als Hausmeister und Friedhofsgärtner tätig. Ein Besuch der Ernst-Busch-Schauspielschule scheiterte 1984, da er nicht bereit war, in der Nationalen Volksarmee zu dienen. Von da an wollte Preuss nur noch raus aus der DDR. 1984 scheitert zwar ein Fluchtversuch über die Botschaft der Bundesrepublik in Prag, doch als Folge davon wird ein Jahr später seine Ausreise genehmigt. Im Westen wird er an der Hochschule der Künste zur lange ersehnten Ausbildung als Schauspieler zugelassen. Schließlich folgen Theaterengagements und Rollen beim Film. Preuss wirft in diesem Buch auch einen Blick über seine eigene Biographie hinaus, skizziert das Schicksal seines Großvaters Erich und seiner Eltern, die, bedingt durch den Beruf des Vaters, lange Jahre im Ausland verbracht haben. Uwe Preuss' Sprache ist pointiert. Seine Schilderungen sind in knappen Sätzen gehalten und variieren auf der zeitlichen Ebene, wodurch die verschiedenen Lebensphasen als Bruchstücke hervortreten. Ein beeindruckendes Buch über die DDR, aber auch über Sehnsüchte, biographische Brüche und emotionale Konflikte, die jedes Leben mit sich bringt.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Katzensprung
Uwe Preuss
S. Fischer (2019)
170 Seiten
fest geb.