Die Ausrottung der Praktikanten der Speditionsfirma Kobkán
Es gibt wenige Schriftsteller, deren Namen so sehr mit einem einzigen Werk verbunden sind wie Jaroslav Hasek mit dem 'Braven Soldaten Schweik'. Aber Hasek hat auch andere Geschichten geschrieben, die es wert sind gelesen zu werden. Eine große Auswahl
von ihnen ist in dieser Sammlung z.T. zum ersten Mal in deutscher Sprache zu entdecken. Staunend nimmt man bei der Lektüre zur Kenntnis wie im besten Sinne humorvoll Hasek zu erzählen und zu schreiben verstand. Keinen Klamauk, keine Zote, keine Albernheit, keinen Kalauer findet man hier, sondern einfach nur urkomische und absurde Geschichten. Etwa von der "Fahnenweihe des Katholischen Vereins' in Altbunzlau, die sich in der Erzählung von Hasek zu einer absurden Komödie von Kleinstadtintrigen, Lokalpatriotismus, leerem Fahnenpathos und einem religiösen Schwindler entwickelt. Erfrischend auch die Satire auf 'deutsche Tugenden und Untugenden' in dem Porträt einer deutschen Lehrerin. Spitz und voller Sarkasmus ist dieses Porträt der Deutschen, aber ohne jede überzogene Bösartigkeit. Unsterblich der Bericht über eine Konferenz der 'Partei des gemäßigten Fortschritts im Rahmen der Gesetze mit herausragenden ungarischen Politikern". Hinzuweisen ist auch auf das ausgezeichnete Nachwort des Herausgebers und Übersetzers dieser Geschichten, die man am liebsten immer und immer wieder lesen und auch anderen Menschen vorlesen möchte. (Übers.: Antonin Brousek)
Carl Wilhelm Macke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Ausrottung der Praktikanten der Speditionsfirma Kobkán
Jaroslav Hasek
Reclam (2015)
423 S. : Ill.
fest geb.