Was macht die Katz auf meinem Platz?

Hund Friedemann macht seinem Namen alle Ehre: er versucht, das Kätzchen Rosine möglichst sanft und indirekt von seinem Schlafplatz zu vertreiben: durch Drängeln, mit Futter oder Spielzeug weglocken, Lärm u.v.m., doch nichts verfängt. Seine eigentlich gut durchdachten, letztlich aber hilflosen Versuche, stets auf einer Doppelseite dargestellt, haben dabei eine sehr komische Wirkung, teils mit Slapstick-Elementen, die ein wenig an Tom & Jerry erinnern. Sehr gelungen ist die Reduktion auf wesentliche Bestandteile einer Szene - es finden sich immer gerade so viele Elemente, dass man den Inhalt gut entschlüsseln und erschließen kann. Schließlich ist Friedemann sogar bereit nachzugeben, doch das Katzenkissen ist gar zu klein (Slapstick pur). Als Rosine einmal kurz den Hundekorb verlässt, ist Friedemanns Stunde gekommen - für die Katze kein Problem: sie legt sich dazu und kuschelt sich an den Hund! Die sehr liebe- und humorvoll gehaltenen Bilder bestätigen das Vorurteil, dass Hunde ein wenig "eingeschränkt" sind, Katzen dagegen raffiniert und eigenwillig. Man findet hier auch die typische Konstellation, dass das kleinere, schwächere Wesen sich problemlos gegenüber dem schon rein körperlich überlegenen Wesen durchsetzen kann; gleichzeitig sticht aber auch die Friedlichkeit des ungleichen Rangelns um den Schlafplatz hervor. Letztlich aber besticht der Humor (s.o.). Ein sehr zu empfehlendes, vergnügliches Buch für Kinder ab 3 Jahren!