Tigerbucht
Mendes reist von Angola an die moçambikanische Küste (10.000 km in 3 ¿ Monaten), dem Weg der Forschungsreisenden Capelo und Ivens folgend. Der Autor und seine Freunde werden gefangen genommen und von verschiedenen politischen Machthabern daran gehindert, die Reise fortzuführen. Der Leser folgt ihm auf langen Fußmärschen, gefährlichen Flussüberquerungen, geheimnisvollen Nachtfahrten und kann Todesnähe, Angst, die Kriegswirren eines zerstörten Landes nachfühlen. Der Autor sammelt alte Geschichten, Erinnerungen, Erlebtes und Gedachtes auf seinem Weg auf und gibt somit seiner Route ein menschliches Gesicht - eine Kartographie des Leidens, der Gewalt und auch der Hoffnung. Die vielen Einzelschicksale ergeben ein einzigartiges Stück Literatur zur kolonialen und post-kolonialen Geschichte Afrikas, komponiert mit essayistischer Genauigkeit und tiefer poetischer Kraft. Ein einzigartiges Stück Reiseliteratur, dem viele Leser zu wünschen sind.
Luísa Costa Hölzl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Tigerbucht
Pedro Rosa Mendes
Ammann (2001)
Meridiane ; 37
414 S.
fest geb.