Ein Apfelbaum im Bauch
Raphael mag Äpfel. Jeden Tag isst er einen und zwar bis auf den Stiel. Sein Freund Rémi macht besorgt große Augen: "Aber du kannst doch die Kerne nicht mitessen!" - "Warum?" - "Weil ein Apfelbaum in deinem Bauch wachsen kann, wenn du einen Kern verschluckst!" Da bekommt es Raphael mit der Angst zu tun und fürchtet, dass er sich bereits in einen Apfelbaum verwandelt. Sieht sein Bauch vor lauter Äpfeln nicht schon ganz ausgebeult aus? Und schneidet ihm seine Mutter nicht Äste statt Haaren vom Kopf? Wie wachsen eigentlich Apfelbäume? Vielleicht sollte er lieber noch mal nachfragen, bevor er als wandelnder Obstgarten endet. - Eine charmante Geschichte über die blühende Fantasie der Kinder und ihre daraus resultierenden Ängste. Die Moral liegt auf der Hand: Sei nicht leichtgläubig und frage lieber noch mal kritisch nach. So gelangt auch der kleine Raphael mit kindlicher Logik zu dem Schluss, dass er sich letztlich umsonst so gefürchtet hat. Die nostalgischen Illustrationen, die an Klassiker wie den Struwwelpeter erinnern, runden die Geschichte gekonnt ab und machen dieses Buch zu einem empfehlenswerten Highlight.
Sonja Hochhausen
rezensiert für den Borromäusverein.
Ein Apfelbaum im Bauch
Text Simon Boulerice. Ill. Gérard DuBois
Diogenes (2014)
[20] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4