Liebe ist die beste Therapie
In der Praxis der Paartherapeutin Sandy treffen sich Charlotte und Steve, die sich gerade getrennt haben. Sie scheinen unfähig, miteinander zu reden und müssen doch ins Gespräch kommen: über die Betreuung ihrer Kinder, ihre Ehe und die Trennung. Charlotte und Steve sind auf der Suche, aber noch nicht zur Scheidung bereit. Die Chancen auf Rettung ihrer Ehe liege bei 1:1000, meint die Therapeutin. Sie begleitet sie in Gesprächen durch Enttäuschungen und irritierende Veränderungen der Trennung hindurch. Dabei geht es auch um neue Partner, die in das Geschehen hineinspielen. Charlotte und Steve können nicht miteinander, aber auch nicht voneinander lassen. Vorwürfe stehen im Raum, Wünsche und Sehnsüchte, die die Therapeutin unterstützend, provozierend und verständnisvoll aufzudecken weiß. Sie versteht es, herauszufinden und deutlich zu machen, um was es geht, um am Ende einen Weg zu finden. Die berührende, sensible Beschreibung einer Trennungssituation führt über das Hin- und Hergerissen-Sein zwischen Liebe, Enttäuschung und Wut zu einem langsam sich entwickelnden Verständnis für den Partner und sich selbst. Das eröffnet den Blick für die Chancen, die darin liegen. Empfehlenswert. (Übers.: Jenny Merling)
Christiane Raeder
rezensiert für den Borromäusverein.
Liebe ist die beste Therapie
John Jay Osborne
Diogenes (2018)
284 S.
fest geb.