Das Traumtheater
Als die quirlige Journalistin Veronica Del Muciaro in einem Café an einer Brioche zu ersticken droht, wird sie von einem gutaussehenden Mann mit Rettungsgriff erlöst: Es ist der Archäologe Guiscardo Guidarini. Geistesgegenwärtig filmt sie mit ihrem Handy die Szene für ihre Follower. Sie entlockt ihm, dass er gerade eine Ausgrabung auf seinem Grundstück gemacht habe. Mit dieser Information tritt sie eine Lawine los: Ein antikes Theater im Norden Italiens! Sofort sind alle auf dem Plan, die einen Vorteil für sich oder ihre Partei wittern. Der Bürgermeister des 5000-Seelen-Dorfes Cosmarate, Massimo Bozzolato, begibt sich mit der Provinz Suverso in einen Wettkampf um die Rechte am Theater. Mittendrin Del Muciaro, die für die trashige Nachmittagssendung „Tutto quí!“ ein sensationsträchtiges Interview mit Guidarini machen soll. – Der Mailänder Autor Andrea De Carlo hat mit seinem neuen Roman eine großartige Politik- und Mediensatire vorgelegt, in dem auch die Wissenschaft nicht ungeschoren davonkommt. Sehr gerne empfohlen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Traumtheater
Andrea De Carlo ; aus dem Italienischen von Petra Kaiser
Diogenes (2023)
461 Seiten
fest geb.