Krokodilstränen

Kommissarin Leonilda Lima hat es nicht leicht. Zum einen ist sie nicht besonders erfolgreich und zum anderen ist ihr Chef, Inspektor Clemen, kein Mensch, der sie stützen würde. Dann gibt es den psychopathischen Kriminellen El Roto, den gescheiterten Krokodilstränen Entführer Germán, den zwielichtigen Anwalt Antinucci. Und dann sind da zwei Frauen, beide mit Namen Ursula López; die eine Killerin, die andere von Kindheit an traumatisiert, kolossal übergewichtig und rachsüchtig. Sie beobachtet ihre namensgleiche, gutaussehende Nachbarin von gegenüber, nimmt sich vor, diese bei Gelegenheit zu töten, einfach um ihre unbestimmte Rachsucht zu befriedigen und die alleinige Ursula López zu sein. Diese López entwickelt ungeahnte kriminelle Energie. Bei dem von El Roto und dem Anwalt Antinucci inszenierten Überfall auf einen Geldtransporter kreuzt sie auf und schafft es gemeinsam mit dem labilen Germán, mit dem Geld zu verschwinden. Allerdings ist Kommissarin Lima ebenso hinter den beiden her wie auch der Inspektor. - Wenn die Autorin im Sinne hatte, ein Gesellschaftsbild der Stadt zu entwerfen, hätte sie das besser ohne die konfuse Krimihandlung gemacht. Die verschiedenen zumindest sehr ungewöhnlichen Protagonisten sind durchaus interessant dargestellt, nur hilft das wenig, um den Kriminalroman zu retten. Vieles ist einfach nicht nachzuvollziehen, wie zum Beispiel der Granatwerferangriff des Anwaltes auf den Geldtransporter. Die Sprache ist sehr gefällig und eingängig. Wer aber einen Krimi der herkömmlichen Art erwartet, wird in dieser Geschichte nicht unbedingt fündig. (Übers.: Peter Kultzen)

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Krokodilstränen

Krokodilstränen

Mercedes Rosende
Unionsverl. (2018)

220 S.
kt.

MedienNr.: 896246
ISBN 978-3-293-00536-5
9783293005365
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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