Der Vater des Attentäters
Paul Allen ist mehr als zufrieden. Der angesehene Rheumatologe hat eine interessante Arbeit an einem Institut in Manhattan und führt mit seiner zweiten Frau sowie den gemeinsamen Zwillingen ein glückliches Leben. Als auf Jay Seagram, den demokratischen
Präsidentschaftskandidaten der USA ein Anschlag verübt wird, verfolgt er mit seiner Familie gerade die Berichterstattung im Fernsehen und erkennt seinen Sohn Daniel aus erster Ehe, wie er mit der Pistole in der Hand von Sicherheitskräften überwältigt wird. Für den Arzt bricht die Welt zusammen. Wie kann das sein, sein Sohn ein Mörder? Paul Allen stellt Nachforschungen an, er begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um das Leben seines Sohnes zu rekonstruieren. War es die fehlende Vaterfigur, die Daniel so stark verändert hat, dass er deswegen zu dieser Tat fähig war? Als Daniel zum Tod verurteilt wird, setzt Paul Allen sogar seine Ehe aufs Spiel, um zu beweisen, dass dieser unschuldig ist. - Ein bestechender Roman um die Beziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn. Erzählt wird die unter die Haut gehende Geschichte sowohl aus der Perspektive des Vaters als auch des Sohnes. Der hochspannende, intelligente Thriller ist für Leser psychologisch motivierter Darstellungen sehr empfehlenswert. (Übers.: Werner Löcher-Lawrence)
Günther Freund
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Vater des Attentäters
Noah Hawley
Nagel & Kimche (2014)
396 S.
fest geb.