Ein unfassbares Land oder Die zwanzig Dinge meiner Kindheit

Die Eltern sind schon aus Bukarest in die Schweiz ausgereist, als Großmutter eines Tages ein Kilo Tomaten ergattert. Und den beiden Brüdern macht es Spaß, damit die Straße vor ihrem Wohnblock zu malträtieren. Einige Zeit später kommt ein Paket Ein unfassbares Land oder Die zwanzig Dinge meiner Kindheit aus der Schweiz mit Spielsachen, die es in Bukarest nicht gibt. Aber das eigentlich Interessante an diesem Paket ist nicht der Inhalt, sondern wie lange es dauert, bis Großmutter den Postbeamten überzeugen kann, es ihr auszuhändigen. Dazwischen gibt es noch ein Erlebnis mit dem Anatomiebuch, mithilfe dessen die Kinder verstehen sollen, dass masturbieren dumm macht. Doch schließlich gelingt es der ganzen Familie, den Eltern nachzureisen. Ab da lebt Eugène in einem Hochhaus in Lausanne und passt sich schnell an die neuen Verhältnisse an. Nun kommen Erlebnisse im Park, in der Schule, im Kaufhaus, die die unterschiedlichen Kulturen spüren lassen. Aber im Grunde wächst er heran wie jedes andere Kind seiner Zeit, im Spannungsfeld zwischen Ost- und Westeuropa, hinein in den zunehmenden Konsum, in eine Fernsehgesellschaft. Und obwohl das letzte Kapitel den traurigen Abschied vom Vater beinhaltet, handelt es sich um sehr persönliche Erfahrungen, die eine sympathische Ausstrahlung des Autors vermuten lassen, seine Fähigkeit zeigen, sich der Gegenwart zu stellen, und mit Humor und Optimismus in die Zukunft zu schauen. (Übers.: Tatjana Michaelis)

Lili Aignesberger

Lili Aignesberger

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Ein unfassbares Land oder Die zwanzig Dinge meiner Kindheit

Ein unfassbares Land oder Die zwanzig Dinge meiner Kindheit

Eugène
Nagel & Kimche (2014)

170 S.
fest geb.

MedienNr.: 396800
ISBN 978-3-312-00605-2
9783312006052
ca. 17,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL, Li
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