Wir sehen uns am Ende der Welt

"Everest" ist der aktuelle Gipfel der Bergsteigerkultur, die uns in Form von Büchern und Filmen mit einer Welt der Extreme vertraut macht. Die niederländische Autorin und Übersetzerin Miek Zwamborn macht es eine Nummer kleiner. Ihr Roman führt Wir sehen uns am Ende der Welt in die Ostalpen, zu eisigen Dreitausendern, und zu einer Freundschaftsgeschichte, die damit zusammenhängt. Die Erzählerin hat Jens verloren, einen Bergnomaden, und sie hat ihn wahrscheinlich geliebt. Doch an Stelle der verhinderten Romanze rückt eine Recherche nach dem verschollenen Jens. Auf den Spuren seiner letzten Routen in England und in der Schweiz erfährt die Erzählerin viel über die Geologie und Mineralogie der Alpen, zumal sie dabei zugleich dem Leben von Albert Heim (1879-1937) nachforscht, der aus dem Berggestein die Menschheitsgeschichte herauslesen wollte. Leider lässt die Autorin aber ihre Figur wenig über sich selbst und ihre manische Suche erfahren, wenigstens zu wenig, um über ein schön bebildertes und bergweltverliebtes Geschichtenbuch hinauszukommen. Für größere Bestände. (Übers.: Bettina Bach)

Michael Braun

Michael Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Wir sehen uns am Ende der Welt

Wir sehen uns am Ende der Welt

Miek Zwamborn
Nagel & Kimche (2015)

269 S.
fest geb.

MedienNr.: 583323
ISBN 978-3-312-00665-6
9783312006656
ca. 22,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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