Totalschaden

Agneta lebt mit Xavier im gemütlichen Eigenheim auf dem schwedischen Land, nachdem die Töchter ausgezogen sind und Xavier erste Schritte in seinen gerade erst begonnenen Ruhestand wagt. Das Paar lebt in ruhigem Glück und schaut auf viel Geglücktes Totalschaden zurück. Der Anfang der Beziehung folgte dem dramatischen Verlust von Xaviers erster Frau, die als politische Aktivistin in Argentinien das Leben verlor und Mann und die gemeinsame Tochter Maria zurückließ. Agneta nimmt den geliebten Mann mit dem Mädchen, die gemeinsamen Zwillingsmädchen Hanna und Astrid komplettieren die Familie. Xavier hat zu Maria ein besonderes Verhältnis und stellt sie unter liebevollen Schutz, ist sie doch das einzige, was aus seinem früheren Leben geblieben ist. Trotzdem gelingt den Fünfen ein normales Familienleben. Ein aus Unachtsamkeit von Agneta verursachter Hausbrand stellt dann alles auf den Kopf und in Frage. Vor dem Nichts stehend muss sich das Paar fragen, was von ihnen bleibt, wenn ausgetretene Pfade nicht mehr begehbar sind. Agneta verwirrt eine leidenschaftliche Affäre mit einem Kollegen, Xavier scheint entfremdet, die Töchter rütteln sich in ihren Familienpositionen zurecht und zueinander und schauen irritiert zu, wie sich Positionen verschieben. - Totalschaden nennt die schwedische Autorin ihren Roman. Das ist natürlich übertragen gemeint; doch wie ein Haus wieder aufgebaut werden kann, so vielleicht auch eine Beziehung. Leicht erzählt, mit Tendenz zur Übertreibung, lässt uns Helena von Zweigkbergk daran teilhaben. Unterhaltsame Lektüre.

Christine Vornehm

Christine Vornehm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Totalschaden

Totalschaden

Helena von Zweigbergk ; aus dem Schwedischen von Hedwig M. Binder
Nagel & Kimche (2020)

350 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 600600
ISBN 978-3-312-01163-6
9783312011636
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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