Der goldene Teller
Isobel und ihre Freundin lieben es, mit Elisabeths schönen Puppenhaus zu spielen. Eines Tages steckt Isobel heimlich einen kleinen goldenen Teller aus Elisabeths Puppenküche ein. Doch zu Hause in ihrem eigenen Puppenhaus, das aus einem alten Bücherregal gebaut ist, wirkt er gar nicht so gut. Bald plagen Isobel Gewissensbisse: der goldgelb gebackene Kuchen ihrer Mutter und die runden Gesichter der goldenen Sonnenblumen sehen sie vorwurfsvoll an. Sie beichtet ihre Tat der Mutter, die sie tröstet und mit dem Teller zu Elisabeth zurückschickt. - Bernadette Watts hat viele Grimm- und Andersen-Märchen illustriert, was man auch diesem Buch anmerkt. Erinnert die Zeichnung Isobels nicht ein wenig an Sterntaler? Diese Geschichte wirkt auf positive Art wie aus der Zeit gefallen. Die mit sanftem Strich gezeichneten und in pastelligen Farben gehaltenen Bilder schaffen eine heimelige Atmosphäre und laden mit ihrer detailreichen Illustration zum genauen Betrachten ein. Die Puppen und Kuscheltiere bekommen durch Gesten und Gesichtsausdrücke ein wahres Eigenleben. Besonders deutlich kommt dies zur Geltung, wenn die Spielzeuge erschrocken und vorwurfsvoll Isobel beim Diebstahl beobachten. - Ein reizendes Bilderbuch, das mit seiner Thematik zeitlos ist.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Der goldene Teller
Bernadette Watts
Nord-Süd (2014)
32 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4