Staub zu Staub

Niederlande, nach dem Zweiten Weltkrieg. Während der deutschen Besatzung gehörte Siem Coburg dem Widerstand an und tötet im Kampf gegen Nazi-Deutschland Kollaborateure. In dieser Zeit rettet ihm der Bauer Tammens das Leben. Als dessen Sohn Siebold Staub zu Staub nach dem Krieg in einem katholischen Heim für geistig behinderte Kinder vermutlich zu Tode geprügelt wird, bittet Tammens Coburg, die Ereignisse aufzuklären. Coburg recherchiert und entlarvt den Täter, einen Mönch, der bereits vor seinem Eintritt ins Kloster einen Mord begangen hat. Parallel zu diesem Handlungsstrang entwickelt Weber die Geschichte des Mönchs Anselmus, der, inspiriert durch Ereignisse aus dem Ersten Weltkrieg, Kinder im Heim tötet, um sie zu erlösen. - Weber hat mit diesem Buch einen Thriller verfasst, der auf mehreren Ebenen Konstellationen schildert, in denen sich das Töten von Menschen mit ethischen Grundsätzen überlagert. Seine Figuren sind dem Thema entsprechend komplex angelegt. In einer kühlen, häufig düsteren Atmosphäre erzählt Weber eine Geschichte, die den Geist ihrer Zeit atmet, aber in ihrem Gehalt weit darüber hinaus reicht. Einige Dokumente im Anhang erzeugen eine Art fiktiver Realität, um den Ereignissen dramaturgisch einen dokumentarischen Anschein zu geben.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Staub zu Staub

Staub zu Staub

Felix Weber ; aus dem Niederländischen von Simone Schroth
Penguin Verlag (2020)

412 Seiten
kt.

MedienNr.: 601250
ISBN 978-3-328-10499-5
9783328104995
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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