Eine Frau in New York
Zehn Kilometer legt die Erzählerin täglich zu Fuß zurück, indem sie sich ihre Heimatstadt New York erwandert. Ausgehend von der Bronx, wo sie geboren und aufgewachsen ist, erweitert sie nach und nach den Radius, bis er alle Bezirke der facettenreichen Millionenstadt umfasst. Auf diesen langen Spaziergängen, die zugleich auch Wanderungen durch eine Seelenlandschaft sind, begegnet sie den unterschiedlichsten Menschen, Schicksalen und Lebenskonzepten. Auf eine Handlung im herkömmlichen Sinne wird verzichtet: Die Begegnungen, Begebenheiten und Befindlichkeiten, die Gedanken über Literatur, Musik und Philosophie folgen lose aufeinander, gehen ineinander über und werden wieder ausgeblendet. Die Erzählerin erweist sich als intelligente, gebildete, unkonventionelle und moderne Frau, eine Journalistin, Literaturkritikerin und Feministin, die den Leser/-innen offen und ehrlich Einblicke in ihr Leben und Überleben in New York gewährt.
Gertrud Plennert
rezensiert für den Borromäusverein.
Eine Frau in New York
Vivian Gornick ; aus dem Englischen von pociao
Penguin Verlag (2020)
158 Seiten
fest geb.