Der Verdacht

Blythe hat ihren Sohn Sam bei einem Unfall verloren. Der Kinderwagen ist an einer Kreuzung auf die Fahrbahn gerollt. Sie verdächtigt ihre ältere Tochter Violet, ihn geschubst zu haben. - Blythe kommt aus einer Familie mit komplizierten Mutter-Tochter-Beziehungen. Der Verdacht Ihre Großmutter hat sich im Alter von 32 Jahren erhängt, weil sie den Unfalltod ihres Mannes nicht verwinden konnte. Niemand redete mit ihrer Tochter Cecilia, Blythes Mutter, darüber. Nach dem Schulabschluss zog sie aus und genoss das Leben in der Großstadt. Als sie Seb kennenlernte und schwanger wurde, wollte sie abtreiben. Doch Seb zuliebe bekam sie das Kind. Sie verließ die Familie, als Blythe elf war. Einmal hatte sie zu ihr gesagt: "Eines Tages wirst du das verstehen, Blythe. Die Frauen in dieser Familie … wir sind anders" (S. 15). - Die kanadische Autorin Ashley Audrain reißt die Leser/-innen mit ihrem Debütroman in ein Gefühlschaos. Handelt es sich um ein mitfühlendes Psychogramm einer trauernden Mutter? Oder um die Horrorgeschichte eines grausamen Kindes? Oder entspringt alles dem Wahnsinn einer unzuverlässigen Erzählerin? Der Roman changiert zwischen allen Ebenen. Das ist spannend und mitreißend bis zur letzten Seite.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Verdacht

Der Verdacht

Ashley Audrain ; aus dem Englischen von Ulrike Wasel und [einem anderen]
Penguin Verlag (2021)

318 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 971628
ISBN 978-3-328-60144-9
9783328601449
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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