Eine Sprache der Liebe
Kurz nach ihrer Ankunft in London verliebt sich die junge Chinesin in einen Australier mit deutschen Wurzeln, der bei ihrer ersten Begegnung einen Strauß Holunderblüten in den Händen trägt. Für einen Mann in ihren Augen eigentlich etwas Undenkbares, doch gerade diese Andersartigkeit erweckt ihr Interesse. Immer wieder prallen jedoch die gegensätzlichen Gewohnheiten und Überzeugungen ihrer beider Herkunftskulturen aufeinander, und in der sich festigenden Beziehung muss ausgelotet werden, wer zu welchen Kompromissen bereit ist. Die englische Sprache bietet für die Chinesin ganz besonders häufig einen Anlass dazu, sich zu wundern, und sie stellt fest, dass viele Konzepte, die tief im chinesischen Denken verwurzelt sind, im Englischen keine Entsprechung haben. Durch die Konfrontation eröffnen sich jedoch für beide Seiten neue Räume, die eine Bereicherung darstellen. Interessanter Blick auf die westliche Kultur aus chinesischer Sicht.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.
Eine Sprache der Liebe
Xiaolu Guo ; aus dem Englischen von Anne Rademacher
Penguin Verlag (2022)
297 Seiten
fest geb.