Die Pionierinnen
Als nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die ersten Zeitungen durch die Alliierten wieder erlaubt wurden, gab es bald engagierte Frauen, die in den von Männern dominierten Redaktionen arbeiteten. Einige von ihnen, wie Marion Gräfin Dönhoff, Elisabeth Noelle-Neumann oder Alice Schwarzer sind bis heute bekannt, viele andere aber vergessen. Der Autor hat auf der Grundlage von schriftlichen und mündlichen Hinterlassenschaften die Lebenswege der einzelnen Autorinnen beschrieben, die z.T. schon vor dem Ende des Krieges journalistisch tätig waren. Er schildert ihre Bestrebungen, die redaktionellen Nischen, die sie in manchen Fällen von den Männern zugewiesen bekamen, für ihre Ziele zu nutzen. Ein bedeutsames Thema war z.B., die im Grundgesetz festgeschriebene Gleichberechtigung von Mann und Frau auch in der Gesetzgebung und Rechtsprechung umzusetzen. Aber auch der Umgang der Deutschen mit den Nürnberger Prozessen oder später der sexuellen Revolution wurde reflektiert. Wichtig war allen gemeinsam, dass sie schreiben konnten, um auf diese Weise (nicht nur) die Frauen über für sie relevante Themen zu informieren und damit ihre Emanzipation voranzutreiben. Für alle Büchereien sehr zu empfehlen.
Julia Massenkeil-Kühn
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Pionierinnen
Rainer Hank
Penguin Verlag (2023)
364 Seiten : Illustrationen
fest geb.