Der Wind in meinem Herzen
Rau und wortkarg wie die Berge sind die Menschen in Saint Rhémy im Aostatal. Daran muss sich der junge, unsichere Don Agape aus Rom erst gewöhnen. Aber die Berge verändern auch ihn, schenken ihm Selbstvertrauen. Doch es sind auch die Worte der als Hexe verschrienen Fiamma, die Gott überall sieht. Fiamma wuchs in einer kleinen Hütte im Wald auf und versorgt die Dorfbewohner des Nachts mit Heilkräutern. Ihr einziger Freund Raphael fiel im Krieg. Doch da gibt es noch seinen Bruder, Yann, den ein Bergunfall zum Krüppel machte. Er lehnt jeden Kontakt zu Fiamma ab. Doch zwischen den beiden gibt es ein starkes Gefühl, das ungewollt seinen Weg an die Oberfläche sucht. - Erzählt wird die Geschichte aus jeweils drei Perspektiven in der Ich-Form. Das ist anfänglich verwirrend, bringt einem die Figuren aber sehr nahe. Eine gefühlvolle Liebes- und Außenseitergeschichte, sehr emotional, sehr berührend. Eine bemerkenswerte Autorin, die man sich merken sollte. (Übers.: Katharina Schmidt u. Barbara Neeb)
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Wind in meinem Herzen
Francesca Diotallevi
Wunderraum (2019)
284 S. : Ill.
fest geb.