Der Hügel des Windes
Erzählt wird die Geschichte der Familie Arcuri, der ein Hügel inmitten Kalabriens gehört. Hier ist die Familie seit Generationen fest verwurzelt und von dieser Erde bezieht sie auch ihre ganze Kraft im Kampf gegen alle Mächte, die sich diesen Flecken Kalabriens aneignen wollen. "Im Guten wie im Bösen ist unsere Familie mit dem Hügel des Rossarco verbunden." Hier sollen sich auch unter der Erde wertvolle Ruinen einer alten Stadt Krimisa befinden, die ein berühmter Archäologe erforschen will. Neidisch und besitzgierig werfen mafiose Kreise ihre Augen auf den "Hügel des Windes", um ihn profitabel zu bebauen. Dieser spannungsreiche Kampf zwischen der alten archaischen Verbundenheit mit einer wunderbaren Natur und den skrupellosen Interessen an ihrer Ausbeutung durchzieht den ganzen Roman. Eingewoben ist diese Regionalgeschichte immer auch in die große Geschichte Italiens im 20. Jh. Die Kriege, der Faschismus, der Widerstand, die Emigration - nichts wird ausgelassen in diesem großen, gelegentlich unübersichtlich ausfransenden Familienepos, das nicht frei ist von Nostalgie, die manchmal auch in die Nähe von Kitsch gerät. Alle Protagonisten verkörpern idealtypisch Kräfte und Interessen, die ein ganzes Jahrhundert lang bis hinein in die heutige Zeit den Glanz und die Misere Kalabriens auszeichnen. (Übers.: Esther Hansen)
Carl Wilhelm Macke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Hügel des Windes
Carmine Abate
Aufbau (2013)
314 S.
fest geb.