Im Eisland - Band 1. Die Franklin-Expedition
Unter dem Kommando des erfahrenen britischen Kapitäns Sir John Franklin brachen im Frühsommer 1845 zwei Segelschiffe mit mehr als 100 Mann Besatzung auf, um in der kanadischen Arktis nach einem im Sommer eisfreien Seeweg in den Pazifik, der sogenannten Nordwestpassage, zu suchen. Bekanntlich endete diese Expedition in einem Fiasko, das niemand überlebte; zugleich beförderte die Suche nach den verschollenen Schiffen die Erforschung der Arktis. - Eine junge deutsche Comicautorin hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Geschichte dieses waghalsigen Unternehmens in einer umfangreichen dreiteiligen Graphic Novel auf dem heutigen Forschungsstand nachzuerzählen. Der erste Teil, gezeichnet in einem mangaähnlichen, sich stark auf die Personen konzentrierenden Stil, handelt vom hoffnungsvollen Aufbruch in England bis zur ersten, noch wenig krisenhaften Überwinterung in einer geschützten Bucht vor Devon-Island, wo es mit dem TBC-kranken Heizer Torrington einen ersten Toten zu beklagen gibt. Das Leben an Bord und verschiedene Mitglieder der Mannschaften werden recht glaubhaft dargestellt. Spannende Unterhaltung, die bei etwas größeren Comicbeständen oder auch in der Er-Sachbuchgruppe gut angeboten werden kann.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Im Eisland - Band 1. Die Franklin-Expedition
Kristina Gehrmann
Hinstorff (2015)
221 S. : überw. Ill.
kt.