Menschenwürdig sterben
Auf aktuelle Anfragen, Antworten und Angebote rund um Sterbehilfe geht das klar strukturierte Buch in sechs Kapiteln ein. Der Autor landet immer wieder bei den Stichwörtern "Menschenwürde" und "Selbstbestimmung", wobei er gängige Klischees oder problematische Vereinfachungen hinterfragt. Reiner Marquard plädiert als Medizinethiker für einen Perspektivwechsel auf das Mit-Sein und Dasein für andere und warnt sensibel vor Überforderungen von Leidenden und Angehörigen. In der Weise des Sterbens spiegele sich die Kultur des guten Lebens einer Gesellschaft wider, in der das Sterben an einer Hand (nicht durch eine Hand) die gedankliche Regie führen sollte. Die Erfahrungen und Kompetenzen der Palliativpflege bieten sowohl säkular als auch religiös einen Reichtum an Möglichkeiten der Begleitung und des Beistands. Ausführliche Literaturhinweise runden ein Buch ab, das sich vorwiegend an Angehörige, Ärzte, Pflegekräfte, Politiker und Theologen richtet.
Reiner Andreas Neuschäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Menschenwürdig sterben
Reiner Marquard
Evang. Verl.-Anst. (2014)
150 S.
kt.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats