Die längste Nacht

Das auffällige, schwarz-gelbe Scherenschnitt-Cover verlockt geradezu, das neue Buch der bekannten Autorin in die Hand zu nehmen. Und die Geschichte hält, was das Cover verspricht: Geheimnisse, Liebe und eine abenteuerliche Reise. Aber von Anfang Die längste Nacht an: Gemeinsam mit ihren Freunden Trixie und Danilo hat die 17-jährige Vita ihr Abitur "gebaut" und nun geht es mit dem Campingbulli von Hamburg Richtung Süden: Italien, Südfrankreich und Benelux. Vita ist froh, ihrem gefühlskalten Elternhaus zu entfliehen. Ihr Vater ist beruflich viel unterwegs und die Mutter durch den Tod der Schwester vor vielen Jahren in Sprachlosigkeit und starrem Funktionieren versunken. Durch einen Zufall gelangen die Freunde in das toskanische Bergdorf Viagello, das Vita seltsam vertraut vorkommt. Sie lernen Luca und seine Familie kennen und kommen einem wohlgehüteten Familiengeheimnis auf die Spur, welches Vitas und Lucas Familie eng miteinander verbindet. Viele verschwommene Erinnerungen aus der Kindheit und wiederkehrende Alpträume ergeben nun ein Ganzes und Vita kann sich ihrer verstorbenen großen Schwester und ihren Eltern auf neue Weise nähern. Und Luca, ihr vergessener Freund aus Kindertagen, wird dabei zum engen Vertrauten und zu ihrer ersten großen Liebe. - Eine lesenswerte tragische Familiengeschichte im sommerlichen Italien mit Anleihen an "Romeo und Julia", die die Unfähigkeit zu trauern und die damit einhergehende Sprachlosigkeit thematisiert.

Karin Steinfeld-Bartelt

Karin Steinfeld-Bartelt

rezensiert für den Borromäusverein.

Die längste Nacht

Die längste Nacht

Isabel Abedi
Arena (2016)

400 S.
fest geb.

MedienNr.: 584905
ISBN 978-3-401-06189-4
9783401061894
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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