Blind Date
Berlin während der Fußball-WM 2010: Die blinde Schülerin Zoe arbeitet in den Sommerferien in einem Callcenter. Eines Tages soll sie Lennart Grün von einem Telefonanbieterwechsel überzeugen. Doch das Verkaufsgespräch entwickelt sich immer mehr zum Telefonflirt. Zoe hat Schmetterlinge im Bauch und Lennart ist hingerissen von Zoes Stimme. Sie plaudern über Fußball und Musik. Beide haben den gleichen Musikgeschmack. Lennart ist in einer Band und Zoe singt und spielt gern Gitarre. Als Lennart sich mit ihr treffen will, gerät Zoe aus der Fassung. Wie wird er reagieren, wenn er erfährt, dass sie blind ist? Aber das "Blind Date" zeigt, dass sie sich umsonst Sorgen gemacht hat. Dann jedoch tauchen neue Probleme auf. Lennarts Mitschülerin Tina hängt wie eine Klette an ihm und Zoes WG-Mitbewohnerin Sonja ist rasend eifersüchtig auf die aufkeimende Liebe. Wird es ihnen gelingen, einen Keil zwischen die beiden zu treiben? - Brigitte Blobel hat sich sehr gut und überzeugend mit den Sorgen und Nöten eines blinden Teenagers auseinandergesetzt. Den Alltag mit seinen unüberwindbar scheinenden Hindernissen, die überbesorgten Eltern, die Hoffnung auf Rückkehr des Augenlichts, das Bedürfnis nach Liebe und den Wunsch, einfach so zu leben wie die "Guckis", die normal Sehenden, hat die Autorin glaubwürdig wiedergegeben. - Ein warmherziges, sehr empfehlenswertes Buch.
Birgit Fromme
rezensiert für den Borromäusverein.
Blind Date
Brigitte Blobel
Arena (2011)
282 S.
kt.