Stark wie Prinzessin Filippa
Lilly lässt sich jeden Abend die Geschichte von Prinzessin Filippa vorlesen, die von einem Drachen bedroht und von einem tapferen Prinzen gerettet wird. Danach kann sie wunderbar einschlafen und vom Prinzen träumen. Als Oma die Geschichte vorliest,
verhaut die Prinzessin den Drachen mit ihrem Tennisschläger und verjagt ihn so. Lilly ist empört über die veränderte Geschichte, aber die Bilder zeigen wirklich die andere Geschichte. Als Papa ihr am nächsten Tag das Buch vorliest, kann Lilly es kaum glauben. Wieder haben sich die Bilder geändert. Die Prinzessin trägt jetzt Hosen und spielt am liebsten im Matsch. Als der Drache kommt, besiegt sie ihn und gewinnt ihn als Freund. Jetzt ist Lilly versöhnt mit der Geschichte. So eine coole Prinzessin will sie auch sein. Nur das Buch versteckt sie schnell, bevor sie raus zum Matsch-Spielen rennt. Die Geschichte soll sich nicht noch einmal verändern. - Eine unterhaltsame Erzählung, die aus der gewohnten Märchenprinzessin ein modernes emanzipiertes Mädchen macht. Auch die realistischen, gefühlvollen Farbzeichnungen unterstreichen diese Veränderung. Anfangs verwendete die Illustratorin viel himmelblau und rosarot, später dann die natürlichen Farben. - Ein ausgefallenes Bilderbuch, das auch als Sprechanlass über Rollenverhalten dienen kann. Breit zu empfehlen.
Brigitte Hölzle
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Stark wie Prinzessin Filippa
Ruth Löbner ; Sophie Schmid
Arena (2011)
[14] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4