Leben rückwärts lieben

Als Nina nach einem schweren Unfall wieder aus dem Koma erwacht, findet sie sich in ihrem Leben nicht mehr zurecht. Ihre Erinnerungen passen nicht zu dem, was die Eltern ihr von dem Unglück erzählen. Wo ist der junge Mann, mit dem sie zusammen unterwegs Leben rückwärts lieben war und mit dem sie eine innige Freundschaft verband? In immer wiederkehrenden Alpträumen erlebt sie den Augenblick ihres Absturzes von einem Felsen immer wieder neu und bekommt jedes Mal eine Panikattacke, wenn sie sich eingestehen muss, dass es wohl Arthur war, der sie hinuntergestoßen hat. Während sie verzweifelt versucht, das Geschehene aufzuarbeiten, stellt sie voller Entsetzen fest, dass plötzlich all das passiert, was in ihrer Erinnerung längst geschehen ist. - Der Leser dieses etwas kompliziert strukturierten Romans weiß wie die verstörte Protagonistin nie genau, was Realität und was Traumsequenz ist. Das ist stellenweise durchaus spannend und wird psychologisch interessierte Leser sicher ansprechen. Die dramatische und in einigen Details ziemlich unglaubwürdig konstruierte Auflösung des Rätsels lässt alles Gelesene noch einmal in einem gänzlich anderen Licht erscheinen. Dieses sorgfältig geplante Überraschungsmoment wird wohl nicht alle Leser überzeugen.

Angelika Rockenbach

Angelika Rockenbach

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Leben rückwärts lieben

Leben rückwärts lieben

Claudia Pietschmann
Arena (2018)

340 S.
fest geb.

MedienNr.: 594703
ISBN 978-3-401-60386-5
9783401603865
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
Diesen Titel bei der ekz kaufen.