Lady Mary Montagu

Die aus einer reichen adligen Familie stammende Lady Mary Wortley Montagu hat nicht nur eine für ihre Zeit für Frauen übliche Erziehung erhalten, sondern bildet sich auch durch die umfangreiche Bibliothek ihres Vaters autodidaktisch weiter. Lady Mary heiratet gegen den Wunsch ihrer Eltern den Bruder ihrer Freundin, der erst einige Jahre später einen Posten im Schatzamt von George I. erhält. Durch ihren Mann pflegt Lady Mary enge Kontakte zur königlichen Familie und lernt berühmte Persönlichkeiten, u. a. Alexander Pope, kennen, mit dem sie viele Jahre eng befreundet ist, bis er sie in Verruf bringt, da sie seine Liebe nicht erwidert. Als ihr Mann als Botschafter ins Osmanische Reich gesandt wird, begleitet sie ihn. Die selbst als junge Frau von den Pocken genesene Lady Mary lernt dort eine Impfmethode gegen die Pocken kennen, die sie nach ihrer Rückkehr auch in England einzuführen versucht. Bellheim erzählt die Geschichte in der Rückblende, motiviert durch den Besuch einer Enkelin der Protagonistin. Durch die dadurch entstehende Ich-Perspektive werden die Leser/-innen unmittelbar in die Handlung einbezogen. Dieser spannende Roman rückt eine in Vergessenheit geratene Impfpionierin in den Mittelpunkt.