Danzig

Die Danziger Stadtgeschichte ist vielschichtig und voller Umbrüche. Zunächst unter wechselnden Herrschern und dem Deutschen Ordensstaat stehend erlebte die um 1000 erstmals erwähnte Siedlung an der Weichselmündung ihre größte Blüte in der frühen Danzig Neuzeit, als die mehrheitlich von deutschsprachigen Kaufleuten und Handwerkern besiedelte, stolze und eigensinnige Bürgerstadt zum Königreich Polen gehörte. Nach einer Phase des Niedergangs wurde die Stadt ab dem 19. Jh. zum Zankapfel des zunehmend feindlich gegenüber stehenden preußisch-deutschen und polnischen Nationalismus. Im aus der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs hervorgegangenen Gdansk wurde zunächst die Altstadt rekonstruiert, ehe nach der Befreiung vom Kommunismus, zu der die hier entstandene Gewerkschaft Solidarnosc maßgeblichen Anteil hatte, die Stadt ihre multiethnischen Wurzeln neu entdeckte. - Mit großer Sachkunde, unverkrampft und die polnischen und deutschen Geschichtsbilder bewertend und einordnend stellt der Autor die Geschichte der Ostseestadt dar, die trotz ihrer Randlage eine wichtige Rolle für Europa gespielt hat. Das in die Zukunft weisende, wissenschaftlich fundierte Sachbuch ist für alle Büchereien eine Bereicherung.

Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt

rezensiert für den Borromäusverein.

Danzig

Danzig

Peter Oliver Loew
Beck (2011)

320 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 568753
ISBN 978-3-406-60587-1
9783406605871
ca. 24,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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