William Turner
Wer kennt sie nicht, die unkonventionelle atmosphärische Landschafts- (und See-)Malerei Turners, die bis zu Beginn des Impressionismus nur in England - auch dank einer ausgeklügelten Marketingstrategie des Künstlers - geschätzt war, auf dem europäischen Kontinent hingegen als formlose Schmiererei angesehen wurde. Die Autorin, eine ausgewiesene Turner-Kennerin, gibt nicht nur einen Einblick in die Techniken des Malers, der die (zukunftsträchtige) Formauflösung in seinen faszinierenden Bildern bis an die Grenzen des Machbaren trieb, sondern stellt die in direkter Auseinandersetzung mit seiner turbulenten Gegenwart entstandenen Werke auch in den sie prägenden politischen und industriegeschichtlichen Kontext. Zudem werden die zahlreichen Reisen dieses "professionellen Touristen" durch halb Europa geschildert, dessen Fluss- und Gebirgslandschaften, Ruinen und Küsten er in Aquarellen festhielt, um sie dann in Stichfolgen zu publizieren. Schade nur, dass des günstigen Preises wegen die Anzahl der Farbbilder (16) sehr gering ist. - Ab mittleren Beständen empfehlenswert.
Lothar Altmann
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
William Turner
Monika Wagner
Beck (2011)
Beck'sche Reihe ; 2514 : Wissen
128 S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.)
kt.