Warte nur, es passiert schon was
Christos Ikonomou (*1970 in Athen) lebt in Piräus, wo wohl neben Kreta die meisten seiner Erzählungen auch angesiedelt sind. Seine Helden, ausnahmslos Männer und Frauen aus den untersten Bevölkerungskreisen (Arbeitslose, verschuldete Hilfsarbeiter, Obdachlose, Hausfrauen, Streuner etc.), kämpfen immer darum, in der derzeit herrschenden ökonomischen Krise des Landes aufrecht zu bleiben, voller Optimismus abzuwarten und nicht klein beizugeben. Eingehende und beeindruckende innere Monologe, Traumsequenzen und ununterbrochene Gesprächsfetzen schildern Menschen in ihrer Traum- und Hoffnungswelt und trösten den Leser, wegen der mitreißenden Erzählweise des jungen Autors, über das traurige Leben in einer herrlichen Umwelt hinweg. Wer ernste Geschichten lieber mag als die ewigen Comedyserien oder Krimikalauer in den öffentlichen Medien, der wird an Ikonomous fantasievollen Kurzgeschichten seine Freude haben. - In allen Büchereien interessant. (Übers.: Birgit Hildebrand)
Georg Bergmeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Warte nur, es passiert schon was
Christos Ikonomou
Beck (2013)
255 S.
fest geb.