Die Karolinger
Den Aufstieg der Karolinger (751-888) unter Pippin d. Jüngeren (+768), die Glanzzeit unter seinem Sohn Karl d. Gr. (+814), den langsamen Niedergang des Geschlechts und den allmählichen Zerfall des Reiches schildert der Historiker Karl Ubl kompakt, kompetent, anschaulich, verständlich und spannend. Als besonderes Kennzeichen der Karolingerzeit, die Europa nachhaltig geprägt hat - teils durch ihre Eroberungs- und Teilungspolitik, vor allem aber durch einschneidende Reformen in Politik, Gesellschaft und Kirche - hebt der Autor die enge Verbindung von Königtum und Religion, von weltlichen und kirchlichen Strukturen hervor. Dabei macht er deutlich, dass diese Verknüpfung einerseits die Grundlagen für die religiöse Verankerung des Gottesgnadentums und das sich daraus entwickelnde Selbstverständnis der Könige bzw. Kaiser schuf, andererseits aber auch die Wurzel für die später eskalierenden Konflikte zwischen König/Kaiser und Kirche/Papsttum war. - Aufschlussreiche Lektüre für geschichtlich interessierte Leser!
Inge Hagen
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Karolinger
Karl Ubl
Beck (2014)
Beck'sche Reihe ; 2808 : Wissen
128 S. : Kt.
kt.