Wer den Wind sät

"Al-Qaida" wie auch der "Islamische Staat" verdienen beide das Label "Made in USA".- Dies ist nur eine der provozierenden Aussagen in dieser Abhandlung, in der Michael Lüders, freier Journalist und langjähriger Nahostkorrespondent, die gravierenden Wer den Wind sät Fehler beschreibt, die von der westlichen Politik (USA und Mitgliedsstaaten der EU) in den Regionen des Nahen und Mittleren Ostens seit Jahrzehnten begangen wurden und die auch in Zukunft verheerende Auswirkungen zeigen werden. Obwohl sich der Autor vehement gegen die von den USA propagierte Aufteilung der politischen Welt in "gut" = westliche Politik und in "böse" = arabisch-islamische Welt stemmt, ordnet er nun diese Klassifizierung in umgekehrter Form den o.a. Staaten und Gruppierungen zu. Natürlich dürfen Einflussnahme, Repressalien, Sanktionen usw. nicht schön geredet bzw. unter den Teppich gekehrt werden, selbstverständlich müssen z.B. Interventionen und Rüstungslieferungen auf ihre Vereinbarkeit mit Menschenrechten und demokratischen Prinzipien hinterfragt und offen kritisiert werden und fairerweise muss auch - trotz des besonderen Verhältnisses Deutschlands zu Israel - das Vorgehen der israelischen Politik gegen die Palästinenser auf den Prüfstand, aber im Nahen und Mittleren Osten dem Westen fast ausschließlich die Rolle des Brandstifters zuzuschreiben, der zum einen aus Machtansprüchen und Wirtschaftsinteressen seine Werte - Freiheit, Demokratie. Menschenrechte - ständig verrät, zum anderen durch seine Interventionspolitik den Terrorismus erzeugt und ihm den Weg ebnet, kann so nicht hingenommen werden. - Als Diskussionsgrundlage für kritische Leser bedingt geeignet!

Inge Hagen

Inge Hagen

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wer den Wind sät

Wer den Wind sät

Michael Lüders
Beck (2015)

Beck ; 6185 : Paperback
173 S. : Kt.
kt.

MedienNr.: 580624
ISBN 978-3-406-67749-6
9783406677496
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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