Briefe aus dem Gefängnis
Der damalige südafrikanische Widerstandskämpfer und Apartheidsgegner Nelson Mandela (Biografie Bierling: "Nelson Mandela", s. BP/mp 18/739) hatte während seiner langen Haftzeit im Gefängnis zu seiner großen Familie, Freunden und Weggefährten, aber auch zu seinen Gegnern fast ausschließlich mittels Briefen Kontakt. In diesem Band sind erstmals rund 250 Briefe aus seiner Haftzeit vom 23.9.1963 bis zu seiner Freilassung am 11.2.1990 veröffentlicht. Diese Briefe wurden in zehnjähriger Vorbereitungszeit in verschiedenen Archiven gesichtet und zusammengestellt. Die Nachrichten, die Mandela an seine Familie, Freunde und Weggefährten schickte, unterlagen Beschränkungen. Viele Briefe wurden von der Gefängnisleitung absichtlich nicht weitergeleitet. Man lernt Mandela unmittelbar in seinen Briefen kennen: als liebenden Ehemann, Vater und Familienmenschen. Er versuchte aus seiner Gefängniszelle heraus, sich um seine Kinder, wie auch spätere Ehepartner und seine Enkelkinder zu kümmern. Aber auch selbst im Gefängnis setzte er sich als Anwalt für die Menschlichkeit im Sinne seiner Mithäftlinge und sich selbst ein. Alle Briefe sind mit ausführlichen Anmerkungen versehen. Kursive Zwischentexte verdeutlichen den zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Leben Mandelas und seinen Briefen. Ein ausführlicher Anhang erläutert Personen, Orte und Ereignisse.
Helmut Lenz
rezensiert für den Borromäusverein.
Briefe aus dem Gefängnis
Nelson Mandela. Hrsg. von Sahm Venter
Beck (2018)
752, [8] S. : Ill.
fest geb.