Vergessene Kulturen der Weltgeschichte

In diesem Buch werden 25 verschiedene "rätselhafte Stiefkinder der Weltgeschichte" unter die Lupe genommen. Der Titel "Vergessene Kulturen der Weltgeschichte" trifft nicht ganz zu, da mehrere beschriebene Stätten zum UNESCO-Welterbe gehören. Durch Vergessene Kulturen der Weltgeschichte die Verknüpfung von u.a. Sprachwissenschaft, Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte und Genetik und unter Hinzuziehung von Forschungsergebnissen aus den letzten Jahren entsteht hier ein Bild, das unsere herkömmliche, eurozentrische Vorstellung von Weltgeschichte in Frage stellt. Waren Eiszeitjäger die ersten Menschen, die von Europa aus Nordamerika erreichten? Führten die Menschen der Induskultur die erste ökologische Katastrophe der Weltgeschichte herbei? Welche Rolle spielten die umtriebigen Etrusker für die griechischen und römischen Hochkulturen? Mit detaillierten Ausführungen zu wissenschaftlichen Methoden, mit vielen Fachbegriffen und mit zahlreichen Quellenangaben ausgestattet, handelt es sich eher um ein gelehrtes als um ein populärwissenschaftliches Werk, aber durch den recht lockeren Schreibstil wird der Inhalt dem spezial interessierten Laien doch gut nähergebracht. Optisch macht das Buch nicht so viel her - der Text ist klein und die Schwarz-Weiß-Illustrationen sind teilweise schwer zu deuten. Der international anerkannte Linguist Harald Haarmann (zul. "Auf den Spuren der Indoeuropäer", in BP/mp nicht bespr.) hat sich auf alte Kulturen spezialisiert und ist selbst an vielen der im Buch beschriebenen Fundstätten gewesen. - Den geschichtsbegeisterten Leser erwarten einige spannende Überraschungen.

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Vergessene Kulturen der Weltgeschichte

Vergessene Kulturen der Weltgeschichte

Harald Haarmann
Beck (2019)

C.H. Beck Paperback ; 6336
222 S. : Ill., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 597586
ISBN 978-3-406-73410-6
9783406734106
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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